Marie

Ich habe gerade mal nachgesehen: Seit 2009 (!) begleite ich nun schon die kleine Marie und nun darf ich endlich solche Berichte lesen und solche Bilder sehen.
Danke Yvonne, dass Du endlich die kleine, sensible Marie nach Hause geholt hast und Dich ihr geöffnet hast. Sie ist wundervoll und es ist schön, dass sie das nun auch endlich zeigen darf. Ich freue mich riesig darüber.


Yvonne schreibt:

"Bei uns ist alles gut. Die letzten beiden Tage waren besonders beeindruckend.
Ich habe es jetzt endlich geschafft, einen Teil des Grundstücks einzuzäunen. Janosch ging bisher nie weg, der kennt die Grenzen hier; bei Marie weiß ich es noch nicht. Und jetzt habe ich meinen eigenen kleinen Hundepark...
Seitdem ist sie noch "mehr zu Hause". Keine Ahnung, ob es damit zusammenhängt. Jedenfalls hat sie gestern Abend das erste Mal so richtig geträumt. Mit Quieken und Füße strampeln und wilder Atmung, wie so ein Hundekind eben träumt, wenn es viel erlebt hat.
Heute Morgen hat sie unten auf Janosch und mich gewartet (eigentlich schlafen die Hunde oben, aber Marie ist wohl heute Nacht nach unten gewandert). Als wir herunter kamen, hat sie das erste Mal, seit sie hier ist (heute genau 4 Wochen), ihr Propeller-Wedeln gezeigt. Da war ich doch direkt entzückt... Pure Freude, die aus ihr strahlte. Wir waren anschließend im Wald für einen Spaziergang und dann heute gegen Mittag in unserem eigenen Park. Die beiden haben ganz toll getobt (das tun sie sonst auch), allerdings war es dieses Mal noch vertrauter und hündischer: mal lag der eine, mal die andere. Das hat sie bisher nicht gemacht, dass sie sich vor Janosch "ergeben" hat, heute war es das erste Mal ein tolles ausgeglichenes Spiel zwischen den beiden.

Vor etwa einer Woche hat Marie ihn einmal geschnappt, da hat er sie zu doll bedrängt im Flur, es war ihr wohl zu eng. Ein kleines Veilchen an der Schnauze erinnert noch daran.
Besonders schön sind auch immer unsere Spaziergänge mit meiner Freundin Jessi und ihrem Shepherd Quincy. Dann laufen wir durch den Wald und gehen immer zu einem Teich. Dann ist Ball, Stock und Buddeln angesagt. Zur Stärkung noch einen Happen voll Sand und weiter geht’s.
Vor ein paar Tagen waren wir beim Tierarzt, um Marie (und auch Janosch) zu wiegen. Es war, als wenn sie riechen konnte, dass dort manchmal unangenehme Dinge passieren. Zack, war der Schwanz weg. (Man muss wissen, ich bin zu einer Zeit da gewesen, als weder Ärzte, noch Helferinnen oder andere Tiere da waren.) Ganz geduldig haben wir drei uns dann auf die kalten Fliesen im Wartezimmer gesetzt und gewartet, dass nichts passiert. Janosch, die alte Bollerbacke ist ja sonst sehr vorlaut, aber beim Tierarzt auch ne kleine Schissbuchse.
Es hat eine Weile, ja, fast eine Stunde gedauert, bis sich die Lage beruhigt hat und wir wieder gehen konnten. Immerhin weiß ich jetzt, dass die Energie-Marie 15,xx kg wiegt.
Apropos Vertrauen: neulich hatten wir folgende Situation: der ungeschickte Janosch wollte spielen, Marie wollte lieber dummeln. Irgendwie ist er dann wohl aus Versehen auf ihre Pfote getreten oder sie hat sich kurz verknackst beim Aufstehen. Dann hat sie wohl gemerkt, dass es ihr sehr weh tut und hat ziemlich laut und intensiv gequiekt. Aber anstatt zu schnappen oder zu meckern, suchte sie ganz schnell Schutz bei meiner Mama (die war am dichtesten dran von den Menschen) und anschließend bei mir. Das war auch eine schöne Situation, die uns gezeigt hat, dass sie wirklich mehr und mehr Vertrauen fasst und vor allen Dingen, dass sie lernen kann, dass sie den Schutz bei uns auch bekommt.
Hach, das macht auch echt Spaß, alles zu beobachten und mitzuerleben.
Ich bin so dankbar dafür und einerseits so glücklich, dass ICH das Glück habe, diese besondere Hündin bei mir zu haben. Auf der anderen Seite bin ich auch oft fassungslos, dass vorher niemand dieses Glück haben wollte.“

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