Viele haben damals unser Projekt "Garagenhunde" mitbekommen.
So viele vergessene Hundeseelchen, die ja über Jahre einfach so vergessen wurden und nur eben gerade so versorgt wurden, dass sie überleben konnten. Und so viele haben wir befreien können und sie leben heute ein artgerechtes Leben und haben ihre Menschen sehr berührt mit der Selbstverständlichkeit, mit der sie einfach wieder bei "null" angefangen haben.
Und in Portugal gibt es ganz viele solcher Orte, wo Hunde leben und niemand sie je sieht. Es gibt tatsächlich wenige Orgas, die in Portugal arbeiten und noch weniger welche, die mit TRACES arbeiten. Somit wird es schwierig, diesen Hunden zu helfen.
Viele Tierschutzvereine in Portugal sind auch nicht bereit, mit uns zusammen zu arbeiten. Noch immer haben viele Angst davor, dass ihre Hunde in deutschen Versuchslaboren landen; andere wurden schon übel benutzt und wieder andere nie gewertschätzt für ihre Arbeit, die sie hinter verschlossenen Türen Tag für Tag machen. Für die Hunde, die im Normalfall keiner sieht und für die sich auch keiner interessiert.
Mit Olinda´s Hilfe konnten wir wieder eine Türe öffnen.
Wir haben dieses Mal das kleine Tierheim der Tierschutzorga APAC kennenlernen dürfen und wir waren sehr sehr berührt von den vielen unglaublich tollen Tieren. Wirklich einer hübscher als der andere. Ich fand die Erkenntnis traurig, dass wenn das gleiche Tierheim in Deutschland gewesen wäre, innerhalb eines Monats das Tierheim leer gewesen wäre. Ich wette!
Mit Menschen mit dem Herz auf dem rechten Fleck, die alles tun, um den Hunden ein erträgliches Leben zu geben im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Sie waren voller Dankbarkeit, dass wir uns für sie und ihre Tiere interessierten. Waren beschämt, dass wir sie zu ihrer Arbeit fragten und uns dafür interessierten. Sie ließen uns an allem teilhaben, erzählten begeistert von ihren Hunden und hatten Tränen in den Augen, als wir ihnen versprachen, zu schauen was wir machen können, damit auch diese Hunde künftig gesehen werden.
Ich kann Euch nicht sagen, was an diesem Samstag mit uns passiert ist, aber dieser Eindruck von diesen Schattenhunden, die gleichzeitig so lichtvoll sind. Diese Herzlichkeit, mit der dieser kleine Verein aus wenig so viel versucht machen. Sie sorgen sich um ihre Hunde, sie wollen das Beste für sie und diese Begegnung war auf Augenhöhe und sehr intensiv. Wir sind tief berührt und sehr beschämt gefahren und der Eindruck wirkt nachhaltig und es arbeitet noch immer. Wir werden helfen so gut es geht und Euch nun zuerst mal die dringlichsten Notfälle vorstellen, die da schnell raus müssen.
Max ist einer dieser Hunde, er stand da mit seiner "Tüte" auf dem Kopf im Betonzwinger und versuchte, da raus zu klettern. Hielt mich mit seinem intensiven Blick fest und hörte nicht auf zu wimmern, bis ich ihm versprach, dass ich ihm umgehend helfen würde, seine Menschen zu finden. Ihm konnte ich helfen, er sitzt nun auf gepacktem Köfferchen. Der arme alte Ruca mit dem eingedrückten Auge, an dessen OP sich kein TA rantraut, weil zu alt. Man ist sich sicher, dass er keine Schmerzen hat und spült das Auge täglich. Auch bekommt er täglich Reis mit Hühnchen gekocht, weil er sonst nichts frisst. Aber die Hilfsmöglichkeiten sind begrenzt und er muss da dringend raus und Hilfe bekommen. Aktuell ebenfalls ein wenig Zeitungspapier im Betonbunker, eine zerbissene Hundeschale und minimal Platz, um zu laufen. Rastlos lief er hin und her. Fragend sah er mich an. Nein, so darf sein Leben nicht enden.
Lassy, eine um Streícheleinheiten bettelnde Hündin, die mal ein Zuhause hatte und sich nun da ebenfalls wieder findet in einem kleinen Betonloch. Egal wie lange es dauert, bis sie kurz raus darf. Sie hält ein und hält ihr winziges Reich absolut sauber.
Salvatore mit seinem rosa Strampelanzug, was für ein hübscher Hund.
Ein kalter Betonzwinger seit Jahren, nun auch noch alleine, da er Spezialfutter bekommt und es ihm sonst die anderen wegfressen. Er hat aufgegeben und steht trotz Ansprache minutenlang regungslos mit dem Rücken zu uns. Nein, auch für ihn darf sein Leben so nicht enden. Ich bin sicher, wir können ihm helfen.
Sol, eine fröhliche und freundliche bildhübsche Hündin, seit Jahren da zuhause. Kommt freudig und übermütig auf uns zu und ist dabei so sanft und vorsichtig. Nur da, weil niemand sie je gesehen hat.
Diese Tiere brauchen Hilfe und diese Menschen brauchen Hilfe und wir werden es angehen. Wir haben es den Hunden versprochen und den Menschen, die für sie da sind. Schauen wir mal, was wir von hier aus erreichen können.
Ich zähle auf Euch und schaut Euch diese wundervollen Hunde an, von denen keiner wüsste, wenn man uns nicht vertraut hätte und die Hoffnung gehabt hätte, dass wir vielleicht nur ein paar wenigen helfen könnten.
Ich bin sicher, viele von Euch werden verstehen, warum wir so berührt waren. Jeder auf seine Weise und jeder mit anderen Zielen und doch mit dem gleichen Wunsch, hier helfen zu wollen und auch dringend zu müssen. Wir werden dieser Tage die wichtigsten Notfälle vorstellen und hoffen auf Euch. <3