Aus Pipa wurde Emma

Bei Pipa war irgendwie von Anfang an der Wurm drin und sie gehörte zu den Hunden, die man wirklich beschützen musste, wie ein kleiner Keimling vor den Stürmen und Gewittern des Lebens, oder in ihrem Fall vor der Gedankenlosigkeit der Menschen.
Ich kann nicht verstehen, wie man einen 14 Wochen alten Welpen/Junghund auf einer Terrasse hält, und auch dass die Mama und die Schwester noch dabei waren, hat nicht wirklich viel geändert. Arme Patuska, sie war den zwei Rabauken völlig hilflos ausgeliefert, und die sind nun im besten Alter, ihre Welt zu entdecken und wollen unbedingt bei ihren Menschen sein.
Noch viel weniger konnte ich verstehen, wie man so einen Winzling mit einem fremden Hund, der 20 kg mehr wiegt, in eine Box sperrt und mich dann auch noch fast als hysterisch abstempelt. Ja auch wenn ich weiß, dass Portugals Hunde extrem gutmütig und nett sind, sowas ist unverantwortlich.
 
Ich war glücklich, das kleine Mädchen guter Dinge in Empfang nehmen zu können und habe mich bei Leandro bedankt, dass er so ein netter Babysitter war. Sie war überglücklich, wieder ihren vertrauten Freund Asterix (gleiche Pflegestelle in Portugal) zu sehen und schlief völlig erschöpft auf meinem Schoß ein. 
Eigentlich war angedacht, sie am nächsten Tag in eine Pension zu tun, weil die noch kleinere Welpen hatten, mit denen sie hätte spielen und noch ein paar andere Sachen lernen können. 
 
Nur, meine Auffassung teilte sich leider nicht mit deren Auffassung - den kleinen Hund mit einer deutlich größeren Hundewelpengruppe zusammen in einen viel zu kleinen und verdreckten Auslauf zu sperren und diese dann auch noch 1x am Tag zu den Großhunden zu tun, damit sie voneinander lernen können. Verwahrt sein kennt sie schon, und ich mag auch keine Welpengruppen, wo einfach wahllos Hundekinder unterschiedlicher Größe und Alters zusammen geworfen werden - frei nach dem Motto, da müssen die durch und das müssen die lernen. Ich finde es erschreckend, wie beständig ignoriert wird, dass so ein Welpchen auf der Flucht ist und ständig wen sucht, der es beschützt.
 
Ich verstehe inzwischen zu viel von Hundeerziehung, um zu wissen, dass man sich so in nullkommanix mal fix seinen Hund versaut hat, und gerade ein Hündchen wie Emma hat ein unheimlich schönes und gutes Sozialverhalten, und da lasse ich nicht zu, dass sie nun übelst gemobbt, bedrängt und in ihren Bedürfnissen ignoriert wird. Ich brauche keinen Hund, der nun in Rekordzeit lernt, hilf Dir selbst, sonst hilft Dir niemand, und zum ängstlichen Angstbeißer wird, und die so hoffnungsvoll und vertrauensselig in die Zukunft schaut und dadurch lernt, dass sie kein Vertrauen mehr haben kann und sie in ihrer Angst und Not alleine gelassen wird. Und ich gehöre auch nicht zu der Gattung Mensch, die die Hunde weinen und schreien lassen, weil man da ja das Verhalten nur bestärkt. Es braucht zuerst mal Grundvertrauen und dazu teile ich erst mal mit, dass ich da bin, wenn es in Not ist, und so habe ich es natürlich gleich wieder mitgenommen.
Natürlich fand sich keine Pflegestelle für die Kleine, und ich bin nicht der Typ, der andere belabert und ich will auch nicht, dass irgendwer einen Hund aus Mitleid nimmt oder weil er denkt, er müsse mir einen Gefallen tun - solche Dinge enden logischerweise immer im Chaos.
 
Also ist Emma nun bei uns, zusammen mit Freund Asterix (das ist eine andere Geschichte). Trotz fünf eigener Hunde war es überhaupt kein Problem, Emma zu integrieren und ihr mit Ruhe und Geduld einen nach dem anderen vorzustellen, und ich muss wieder mal meine Hunde loben, die so ein tolles Sozialverhalten zeigen und auch keinen Welpi bedrängen und bedrohen und von sich aus gewartet haben mit der Kontaktaufnahme, bis sie sich in typischer Welpenmanier vor sie hingeworfen hat zum Beriechen. Sie ist nun im Moment nie alleine - kann sich hier völlig frei bewegen und ihre neue Welt entdecken, und wenn sie weint, schauen wir, was sie möchte, wie man das bei Menschenkindern auch machen würde. Sie dreht fast durch, wenn eine Tür hinter ihr zugemacht wird (woher das nur kommt?) und suchte anfänglich ständig den Kontakt zu mir. Inzwischen ist sie ein vollkommen normales Hundekind, was den üblichen Blödsinn im Kopf hat, gerne mit Asterix und Nori (wenn sie es denn mal zulässt) spielt, nachts an einen dran gekuschelt schläft und einen sehr ausgeglichenen Eindruck macht und auch täglich mehr ein wenig selbstständiger wird.
Und ich habe ihr versprochen, dass ich mir ganz genau ansehen werde, wer ihre neuen Menschen sein werden und solange diese keine Gärtnerqualitäten haben, um aus diesem ausgesprochen netten Keimling eine schöne und stabile Pflanze zu machen, bleibt sie hier.
 
Es ist alles, was ich ihr geben kann, einen guten Start in in ihre Zukunft und es ist ein Versprechen, das ich allen meinen Hunden, die ich nach Deutschland hole, gebe, dass nun alles endlich gut wird. Ich gedenke meine Versprechen zu halten.......
 
Emma Emma
 
Emma Emma
 
Emma Emma

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