Am 20.11.2016 landete auch Dali in Hamburg.
Dali ist ca. 3 Jahre alt und gehört zur kleinsten Windhundrasse, den italienischen Windspielen. Er rannte in großer Panik in Portugal auf der Autobahn herum, es dauerte mehr als 2 Stunden, bis es einem engagierten Tierschützer gelungen war, ihn einzufangen.
Windspiele sind eine hochsensible Hunderasse, die auf kleinste Veränderungen im Leben mit Panik und großen Ängsten reagieren. Man mag sich kaum vorstellen, wie er in diese Situation gekommen ist und was diese in ihm ausgelöst hat. Er zog bei Ute und Heinz in Mecklenburg- Vorpommern auf PS ein. Hier lebt schon Jazz, ebenfalls ein italienisches Windspiel, der vor 3 Jahren mit der Tiersinfonie aus Portugal nach Deutschland kam. Mit Jazz tummeln sich noch 4 weitere Windspiele bei Heinz und Ute.
Ute schreibt:
"Dali ist jetzt seit einer Woche bei uns, er ist ein sehr, sehr zarter vorsichtiger, zurückhaltender kleiner Herr. Dali hat sich direkt ein Körbchen in der Ecke unserer Couch ausgesucht. Hier verbringt er die meiste Zeit. Von hier aus kann er alles beobachten und ist dennoch nicht mittendrin. Mit den anderen ist er sehr freundlich und fein in seiner Art zu agieren. Noch zieht er sich sofort zurück, wenn ihn etwas verunsichert. Mit Heinz und mir ist er sehr, sehr vorsichtig. Er beobachtet uns sehr intensiv, traut sich aber nicht, direkten Kontakt zu uns aufzunehmen. Wenn, dann im Überschwang mit den anderen, da wird man auch mal zur Begrüßung kurz angehüpft. Anfassen mag er noch gar nicht, zum Pipi machen muss er noch raus getragen werden. Auch die Stubenreinheit muss er noch lernen, aber das kennen wir ja bereits von Jazz. Ebenso verunsichert ihn direktes Anschauen. Halte ich ihm meine Hand ganz langsam hin und schaue ihn nicht an, dann leckt er sie ab und legt seine Schnauze hinein. Sind wir nicht im Wohnzimmer, kommt er vorsichtig gucken, wo wir sind, dh. er schaut um die Ecke, läuft wieder zurück, kommt wieder, stellt sich auf die Schwelle, läuft weg, kommt wieder, betritt den Raum... beim kleinsten Geräusch ist er wieder in seinem Körbchen. Er frisst super, aber nur, wenn er allein im Raum ist. Draußen ist er sehr unsicher, wenn ihn etwas zu sehr gruselt, wird er ein Stück getragen. Zur Zeit beschränken wir uns auf kleine Spaziergänge am Feld hinter unserem Haus. Sehr schön ist es auch zu erleben, wie die Windspiele miteinander umgehen. Sie lassen ihn in seinem Tempo ankommen, akzeptieren, dass er da ist, aber bedrängen ihn nicht. Seit 2 Tagen nimmt der eine oder andere vorsichtig Kontakt zu ihm auf. Er scheint Hundekontakt zu kennen, aber mit Menschen noch nicht viel zu tun gehabt zu haben, zumindest nicht so, wie wir es hier leben. Fazit: Dali ist ein feiner lieber Kerl, der noch eine Menge Zeit, Ruhe, Geduld und viiiiieeel Liebe braucht, um im Leben anzukommen. Ich freue mich darauf, auch diesem liebenswerten, sensiblen Hund zu zeigen, wie schön, fröhlich, liebevoll und selbstverständlich ein Hundeleben aussehen kann."
