Wer regelmäßig mitliest, hat sicher noch ganz dunkel im Hinterkopf, unseren deutschen Notfall Eddy.
Um eurer Erinnerung wieder etwas auf die Sprünge zu helfen: ?
Eddy, schwarzer Labrador, ca. 13 Jahre in einem eher desolaten Zustand....
Ich musste jeden Tag mitansehen, wie mein Nachbar ihn anfangs durch die Straße zog und völlig planlos irgendwelche Kommandos forderte. An einem dünnen Strick gebunden, zergelte er ihn hier durch den Ort. Dann lag Eddy nur noch vor der Haustür auf den kalten Stufen zur Haustür. Ich gab ihm heimlich ein paar Leckereien und war fasziniert von diesem riesen Labbi. Ich konnte nicht weg sehen, also redete ich mit Ilona, ob wir ihm nicht helfen könnten, Ilona war direkt dabei und so bot ich ihm an für Eddy ein Zuhause zu suchen. Alles schien einigermaßen geregelt zu laufen, wir suchten also in Ruhe nach einem guten Zuhause. Dann spitzte sich die Situation dramatisch zu. Der besagte Nachbar hat einen Job bekommen und Eddy war bis zu 16 Stunden alleine, Ende vom Lied, Eddy konnte die Zeit nicht einhalten, wen wundert es....
Spät am Abend hämmert es an meine Tür und ein weiterer Nachbar fragte nach Hilfe für Eddy. Sein Besitzer wollte ihn mit der schweren Schaufel "erlösen", glücklicherweise ist er sofort eingeschritten und hat Eddy gesichert.
So weit so gut, aber dann ging es darum aus dem Nichts eine Pflegestelle zu suchen. Kein leichtes Unterfangen...
Und dann war sie,wie selbstverständlich da. Sarah, die sagte klar und natürlich sofort zu. Völlig Herz über Kopf hat sie beschlossen ihm noch ein paar schöne Wochen oder vielleicht sogar ein halbes Jahr zu machen.
Das war im September 2018.... ;-)
Gesagt getan, ich habe Eddy eingeladen und bin zu Sarah gefahren. Im Haushalt 2 Kinder, keiner wusste wie er mit Kindern ist. Ein etwas fehlgeprägter Kater, also auch eher ein Hund und eine kleine Cocker Diva im betagten Alter.
Also gut, wir versuchen unser Glück und schauen mal was passiert. Ein kurzer Blick durch die Wohnung und schon lag der Bär mitten im Wohnzimmer und döste.
Dann wurde das Kleinkind wach und saß bei Sarah auf dem Schoß, Eddy ging kurz gucken, legte den Kopf ab und ließ sich streiche. Dann wars auch wieder gut und er legte sich wieder hin und schlief.
Irgendwie war klar das er Zuhause ist. <3
Von da an ging Eddys Leben steil bergauf - er hatte endlich eine Familie und anfangs heult er sofort los, wenn Sarah kurz oben war, um die Kinder zu wecken. Er wollte überall dabei sein und bloß nichts verpassen. Jeden Spaziergang hat er genossen auch wenn er nur sehr kurz laufen konnte, keine Kondition und null Muskulatur....
Auch das schockierte Sarah nicht, sie meinte immer ganz entspannt zu mir, das wird schon, er braucht nur Zeit.
Und so würde aus dem klapprigen alten Labbi doch nochmal ein stattlicher Labrador Rüde.
Aus den ursprünglich maximal 6 Monaten sind inzwischen schon fast 2 Jahre geworden. <3
Eddy darf nun in Würde alt werden! So langsam stellen sich schon einige Alterserscheinungen ein (schlecht sehen, schlecht hören, die Knochen schmerzen und leichte Inkontinenz), aber es macht ihn um so liebenswerter.
Ich bin so froh, dass wir das geschafft haben nach 13 Jahren und x Vorbesitzern und irgendwie nur geduldeter Hofhunddasein - endlich ein geliebtes Familienmitglied sein zu dürfen. <3
Da es als alleinerziehende nicht ganz einfach ist, aber für Eddy einfach Zuhause ist, war klar Eddy bleibt und wird ein Dauerpflegehunde der Tiersinfonie. Eddy benötigt regelmäßig Medikamente und zum Teil auch unsere anderen Dauerpflegis, wer uns da gerne unterstützen möchte oder vielleicht sogar gezielt eine Patenschaft übernehmen möchte, ist gerne eingeladen sich zu melden. ?