Von einer Orga die auszog um die Welt zu retten

  • 29 .Okt .2018
  • geschrieben von  Ilona Gehrig

Von einer Orga die auszog um die Welt zu retten......

Vor 2,5 Jahren fuhren wir nach Portugal um eine neue Organisation zu treffen und weiter portugiesischen Hunden zu helfen. So lernten wir damals Olinda mit ihrer Organisation kennen. Stolz präsentierte sie uns ihre Tierarztpraxis mit zwei Tierärzten und sie hatte ja auch Traces. Das ist recht schwierig in Portugal zu bekommen. 
Sie kam mit einigen Freunden, die uns alle willkommen hießen und sich freuten, dass jemand ihnen helfen wollte.
Die arme Olinda von allen wurde sie betrogen und jeder nutzte sie nur aus. Die Engländer, die vorherige Kontaktperson Gabi und alle ließen sie alleine mit den Tieren und niemand zahlte für irgendwas. 
Rührselige Geschichten zu jedem Tier und das achselzuckende "what can I do, without money and space" und die Begegnung mit den Tieren selbst veranlasste uns zu dem Schluss, hier muss geholfen werden.

Wer mich kennt weiß, ich bin immer für meine Tiere und für unsere Adoptanten und Pflegestellen da. Ich scheue weder Einsatz noch Geld und wenn ich etwas tue, tue ich es aus ganzem Herzen und mit großem Engagement. Ganz oder gar nicht.
Ich kann Menschen für Projekte begeistern und ich finde oft Menschen die helfen wo sonst keiner einen findet. Fast Immer. 
So kamen in dieser Zeit an die 300 Hunde und 60 Katzen nach Deutschland. Genau- da auch die Katzen da in schrecklicher Not waren, habe ich sogar noch den Sachkundenachweis für die Katzen extra gemacht.

Insgesamt 5x waren wir da, ich hatte immer wen anderen dabei. Immer wurden die Notfälle mehr, die Bedingungen schlimmer und das Geld knapper. Jede Menge Sachspenden schickten wir, Halsbänder, Geschirre, Leinen etc. Boxen jede Menge.
Zusätzlich übernahmen wir den Transport, Traces, Pässe und was so anstand. Alleine letztes Jahr schickten wir 10 000 Euro nach Portugal zusätzlich. Mal war gerade Futter aus, mal mussten alle Tiere entwurmt und geimpft werden...ein Fass ohne Boden.

Und ich weiß heute ,wir waren nicht alleine bei denen die fleißig Geld spendeten....

Was nicht zusammenpasste war, dass was sie sagte und das was sie tat. Die fast durchgehend lieblose Behandlung passte nicht zu den traurigen rührseligen Geschichten und auch der Umgang mit den Menschen war schlimm.
Ständig starben da Hunde in dem Tierheim, wurden totgebissen oder hatten Staupe/ Parvo , Tollwut oder wurden von den Nachbarn vergiftet mit Rattengift oder entliefen.

Die Beschreibungen waren immer dürftig, die Freunde verließen nach und nach ihre Organisation und trotz gestellter Kamera kamen nun auch keine Bilder mehr.
So hatten wir uns die Zusammenarbeit nicht vorgestellt und wir teilten ihr mit, dass wir so nicht mehr zusammenarbeiten wollten. Und dann erzählte sie uns das sie sehr krank ist, dialysepflichtig und auf eine Niere warten musste.
O.k das erklärte natürlich Einiges in ihrem Verhalten und wir einigten uns darauf ihr Tierheim zu leeren. Was sollte denn auch sonst aus den Tieren werden?
Wieder schafften wir es Land und Leute zu mobilisieren. Die Tiere mussten raus und Olinda nach ihrer Gesundheit schauen. Wir holten ein kleines Transportunternehmen mit ins Boot um möglichst viele Hunde rauszuholen und wir zahlen ab diesem Jahr Umsatzsteuer für die Tiere, nur damit wir helfen konnten wo so dringend Hilfe gebraucht wird. Den vielen Tieren in Not.

Im Februar war ich erneut da, dieses Mal mit einer Tierärztin. Alle Boxen vollgeschi*****, alle Tiere in einem verwahrlosten Zustand. 
Wir zählten am ersten Tag um die 30 Hunde und es waren auch nur noch die 10 scheuen Katzen da, alle anderen hatten wir nach Deutschland geholt.
Und am nächsten Tag waren wie von Geisterhand auf einmal 58 Hunde da im Tierheim. Das waren dann lauter Urlaubshunde, die aber zur Vermittlung waren?

Unbeirrt versuchten wir das Tierheim weiter zu räumen, verstärkt die, die Ärger machen würden oder die Kleinen, weil die da ganz fix unter die Räder kommen würden.
Und dann waren auf einmal mehr Hunde als je zuvor im Tierheim, ich meine inzwischen mehr als 100 Hunde und keine Ahnung wie viele Katzen. In diesen Bedingungen und einer Olinda die ja wegen ihrer Krankheit ( Dialyse ) gar nicht ins Tierheim darf. Zu hoch die Infektionsgefahr. Ihr Mann der die Tiere allein versorgt ? Jeden Tag ins Tierheim? Wo kommt das Geld für Futter her? Medizinische Versorgung der Tiere? 
Und auch wenn man uns das unterstellt, es sind nicht unsere Hunde, die meisten kennen wir nicht mal.

Einzigstes Interesse aktuell Geld und Bilder die sie teilen konnte von ihrer Seite ,um zu zeigen wie toll sie die Hunde / Katzen untergebracht hat. Wollte man was klären war man in der Dialyse oder das Handy ist mal wieder in die Toilette gefallen.

Wir haben viele Hunde und Katzen hierher geholt und sie gesund gepflegt, ihre Traumas angefangen zu heilen. Viele waren dabei die längst aufgegeben waren und nur unter unwürdigen Bedingungen lebten, sie alle fanden zurück ins Leben oder doch zumindest zum Teil. Manche sind auch schon wieder weitergezogen, durften aber noch einmal erfahren was Fürsorge und Liebe bedeutet und konnten in Frieden gehen.

Nein, wir sind kein Verein der sich auf die Welpen und Rassenhunde stürzt, unser Herz gehört nach wie vor den Vergessenen und den Verlorenen und wir suchen keine bequemen Wege. Wir arbeiten sauber und mit hoher Qualität.
Jeder der uns kennt, kann das bestätigen und deswegen sind wir von den jüngsten Ereignissen hier alle paralysiert. Aber wir sind auch ehrlich und gehen direkte Wege und deswegen können es auch alle wissen was passiert ist.
Fay und Toffee, die beiden 4 Monate alten Pinschergeschwisterwelpen, waren hochgradig mit Parvovirose infiziert.
Fay starb 3 Tage später (dazu wird es einen eigenen Beitrag geben) und der kleine Toffee kämpft bis heute um sein kleines Leben. Beide Hunde haben / hatten die tollsten Hundeeltern die man sich nur wünschen kann. Wir kämpfen Seite an Seite mit Ihnen um den kleinen Toffee und ich bin inzwischen zuversichtlich, dass wir den Kampf gewinnen.
Es gibt keine Worte und keine Erklärung für dieses Drama.

Endgültig vom Glauben abgefallen bin ich, als ich dann von Olinda hörte, dass es Fay in der Nacht vor der Abreise schon schlecht ging und sie gebrochen hat. Setzt ernsthaft einen sehr kranken Hund in die Box und sagt keinem einen Ton? Schickt hier Seuchen und unfassbares Leid nach Deutschland und hat dann noch die Stirn uns zu beschimpfen von wegen "...hier in Deutschland sei ja eh alles besser..." und "...wir hätten ja immer die besseren Ärzte und wüssten alles besser...".

Wo war der Amtstierarzt? 
Welcher Tierarzt hat die Hunde geimpft und das Alter festgelegt???? 
Was zum Teufel ist da los?

Ich habe leider inzwischen eine sehr klare Meinung und Haltung, was diese Person mit Ihrer Organisation angeht und es fügt sich langsam ein vollständiges Bild zusammen und unser klares Statement dazu:

WIR SIND TIERSCHÜTZER, KEINE TIERHÄNDLER !!!!!

Und wir fragen uns seitdem, was hätten wir tun können um das zu verhindern? 
Wem oder was kann man denn noch glauben, wenn nicht mal den portugiesischen Behörden, den Tierärzten, dem Amtstierarzt, der Parterorganisation?
Und die Zusammenfassung liest sich nun so, als hätte man da längst aussteigen müssen. Wie gesagt es ist das Resümee und niemand hier hätte das hier weiter getragen, wenn alles so ersichtlich gewesen wäre wie es sich jetzt liest.
Auch wenn wir gerne den verbliebenen Tieren geholfen hätten, ist unsere Zusammenarbeit selbstverständlich mit sofortiger Wirkung beendet.

Für alle, die noch Tiere reserviert hatten tut es mir sehr leid, aber ich kann solche Machenschaften nicht dulden und schon gar nicht mittragen.
Wir haben die offiziellen Behörden umgehend informiert und um Aufklärung gebeten.

Bei den Besitzern von Fay und Toffee kann ich mich nur aus tiefstem Herzen entschuldigen. Wir leiden hier mit Euch und sind ehrlich betroffen und schockiert. Und ja, ich wollte wirklich die Tiersinfonie aufgeben.

Aber ich habe noch einmal nachgedacht und nein, wir haben so viele unglaublich tolle Hunde und Katzenmenschen gefunden, so viele wundervolle Verpaarungen und uns so vieles aufgebaut. Es gibt so viele Menschen die zu schätzen wissen was wie tun und an uns glauben. Ich habe einige wundervolle Helfer an meiner Seite, die ohne lange zu fragen da sind wenn man sie braucht und wie ich selbst ihre eigenen Bedürfnisse der Sache wegen hinten angestellt haben.
Das darf man nicht beenden und vor Menschen wie Olinda muss man warnen. So eine Tragödie darf sich niemals mehr wiederholen und dabei ist völlig egal , ob jemand krank , dumm oder einfach nur glaubt schlau zu sein auf Kosten der Tiere - es ändert am Resultat nichts. Wenn man so eine Aufgabe übernimmt, dann trägt man Verantwortung und bringt nicht so ein Leid über Mensch und Tier. Das ist ein heiliges Amt und eine echte Herzensangelegenheit und wer das nicht versteht hat nichts aber auch gar nichts im Tierschutz zu suchen. Solche Menschen machen so vieles kaputt und sind mit dafür verantwortlich, dass viele Menschen sich bestätigt sehen das Auslandstierschutz kriminell ist und man sowas auf keinen Fall unterstützen darf.

Es wird weitere Beiträge in den nächsten Tagen geben und es gibt noch einige Baustellen in diesem Jahr abzuarbeiten und wir alle müssen hier dringend zur Ruhe kommen und uns erholen, damit wir im nächsten Jahr bereit sind für neue Herausforderungen.
Und wir geben die Hoffnung nicht auf, dass es da draußen noch mehr von uns gibt die Tierschutz der Tiere Willen betreiben und die ihren Job genauso ernstnehmen wie wir unseren.

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